Medizinische Klinik 4 erhält Förderung für den Aufbau patientenorientierter Versorgung in Uganda
Circa 80% der weltweiten Todesfälle durch chronische, nicht übertragbare Erkrankungen, wie Diabetes, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen, treten heutzutage in Schwellen- und Entwicklungsländern auf. Die Patienten sind über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten chronischer Erkrankungen oft unzureichend aufgeklärt, was nicht nur zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustands, sondern auch zu sozialer Ausgrenzung führen kann. Eine verbesserte gesundheitliche Bildung und Aufklärung sowie eine patientenorientierte Versorgung bieten erhebliche Chancen für Prävention und Behandlung chronischer Erkrankungen.
Förderung durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Mit Fördergeldern der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (388.000 EUR) werden Ärzte und Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. F. Knauf an der Medizinischen Klinik 4 in Kooperation mit der Yale University in den kommenden drei Jahren das Projekt ACCESS in Nakeseke, Uganda, beim Aufbau eines Exzellenzcenters für die patientenorientierte Versorgung unterstützen. Dabei wird einerseits das vorhandene Gesundheitspersonal im Umgang mit chronischen Erkrankungen geschult, und es werden zusätzliche Krankenpfleger und Gesundheitshelfer ausgebildet. Andererseits werden Patienten mithilfe sogenannter „PocketDoktor-Bücher“, die in die Regionalsprache Luganda übersetzt und kulturell adaptiert werden, sorgsam über ihre Erkrankung und die Behandlungsoptionen informiert und darüber aufgeklärt, wie sie – beispielsweise durch Verhaltensänderungen – aktiv an der Verbesserung ihrer Gesundheit mitwirken können. Die Wirksamkeit der Maßnahme wird durch eine Begleitstudie evaluiert. In diesem Rahmen werden Medizinstudierende und Assistenzärzte aus Erlangen und Uganda im Austausch die Gelegenheit erhalten, über die Makarere – Yale Collaborative (MUYU) klinische Rotationen in Uganda oder Erlangen zu absolvieren.
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Dr. Felix Knauf