Ehrendoktorwürde an Norbert Pelc
Stanford University und FAU eng vernetzt
Im Rahmen des Professorenkonvents 2016 wurde Prof. Norbert J. Pelc, ScD, von der Stanford University in Kalifornien, ein Pionier und führender Experte auf dem Gebiet der diagnostischen Bildgebungsforschung, mit dem Doktor der Medizin honoris causa ausgezeichnet. Prof. N.J. Pelc erhielt die Auszeichnung für seine seit langem gelebte, sehr intensive Zusammenarbeit nicht nur mit der Medizinischen Fakultät, sondern auch mit der Technischen Fakultät der FAU. Prof. Dr. Dr. h.c. J. Schüttler hob in diesem Zusammenhang besonders die langjährige Kollaboration mit dem Direktor des Institutes für Medizinische Physik, Prof. Dr. W.A. Kalender, und die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem jetzigen Präsidenten der FAU, Prof. Dr. J. Hornegger, hervor. Prof. Dr. J. Hornegger betonte in seiner Laudatio ebenfalls die herausragende Vernetzung seines amerikanischen Kollegen (den er als die leibhaftige Verkörperung von Interdisziplinarität bezeichnete) – eine Vernetzung, die nicht nur in der Medizinischen Fakultät, sondern auch in der Technischen Fakultät großen Anklang findet und sowohl Wissenschaftler als auch Studierende betrifft – und rühmte Prof. N.J. Pelc als einen der führenden Experten in seinem Fachgebiet und leidenschaftlichen Lehrer.
Untermalt wurde die Ehrung von Mitgliedern des Quartetts Saxsession.
Bildgebung als Schnittstelle zwischen den Disziplinen
Prof. N.J. Pelc bedankte sich für die große Ehre und betonte ebenfalls die lange, enge und effektive Zusammenarbeit mit der FAU und den hiesigen Forschern. In seinem Vortrag gab er einen kurzen Abriss der Geschichte der Bildgebung in der Medizin. Er betonte, dass eine enge Zusammenarbeit von Ingenieuren, Physikern und Medizinern notwendig ist, um die Bildgebung weiterzuentwickeln. Ebenso muss die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie gesichert sein. Zum Abschluss dankte er nochmals für die ihm durch die Auszeichnung erwiesene Ehre.
Anlässlich des Professorenkonventes hielt Prof. Dr. J. Pfeilschifter, Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität Frankfurt/M, Direktor des Institutes für Allgemeine Pharmakologie und Toxikologie und Vorsitzender des Universitätsrates der FAU, den Eröffnungsvortrag .
Wissenschaftlichkeit des Medizinstudiums
Er hob heraus, dass Forschung die Voraussetzung für exzellente Lehre ist und es sich bei Wissenschaft um eine ergebnisoffene Suche nach überprüfbaren Wissen handelt. Es muss das Bestreben einer jeden Universität sein, ihre Studierenden zu Kritikfähigkeit zu erziehen und nicht nur Lernzielkataloge abzuarbeiten. Die Umsetzung der Vorschläge des Wissenschaftsrates zur zukünftigen Gestaltung des Medizinstudiums vom 11. Juli 2014 (in denen u. a. ein frühzeitiger Patientenkontakt, der obligatorischer Erwerb wissenschaftlicher Kompetenzen sowie eine Fokussierung der Studieninhalte gefordert werden) sieht er kritisch, da die Aufgaben eines Wissenschaftlers (Fragen stellen – Experimente planen und ausführen – neues Wissen erzeugen – publizieren) nicht „mal eben schnell“ im Rahmen eines Studiums untergebracht werden können. Sehr wohl ist es jedoch möglich und sollte es jedem Hochschullehrers ein großes Anliegen sein, die Studierenden zu Kritikfähigkeit, Lernfähigkeit, Misstrauen und Neugier zu erziehen und sie somit dazu zu befähigen, im System Wissenschaft nicht unterzugehen, sondern sich zurechtzufinden. Er empfahl allen anwesenden Kollegen darüber nachzudenken, welche Inhalte ihres Fachgebietes wesentlich sind für die medizinische Ausbildung, um durch die Streichung nicht zwingend notwendiger Inhalte notwendige Kapazitäten für die Vermittlung wissenschaftlicher Kompetenzen zu schaffen.
Prof. Dr. J. Pfeilschifter eröffnete die lebhafte Diskussion zur Zukunft der Medizinerausbildung in Deutschland im Anschluss an seinen Vortrag mit der These: „If it ain’t broke, don’t fix it.“