Neuer Ansatz in der Alzheimer-Forschung

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Bioinformatiker nutzt Hochleistungscomputer für Alzheimer-Forschung

Allein in Deutschland sind schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen an Alzheimer erkrankt – Chancen auf Heilung bestehen bisher nicht. Dr. Anselm Horn, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Bioinformatik am Institut für Biochemie, untersucht in einem neuen Forschungsprojekt, wie sich die Molekularstrukturen bei Alzheimer verändern. Die Alzheimer Forschung Initiative fördert das Projekt mit 3.900 Euro.

Dr. A. Horn erhält eine Förderung der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (Foto: P. Lux)

Dr. A. Horn will mithilfe von computergestützten Methoden die Auswirkungen von molekularen Änderungen untersuchen, die bei Alzheimer-Patienten typischerweise im Gehirn vorkommen. Der Eiweißstoff Beta-Amyloid lagert sich bei Alzheimer im Gehirn ab. In diesen Ablagerungen, genannt Plaques, hat das Protein eine andere Form als bei gesunden Menschen. Dies zeigt sich vor allem in den unterschiedlichen Längen der Eiweißstoffe. An der Professur für Bioinformatik sollen die kurzen Varianten analysiert werden, die im Verdacht stehen, die Plaque-Bildung zu fördern.

Dafür will Dr. A. Horn an Hochleistungscomputern, unter anderem am FAU-eigenen Supercomputer Meggie, simulieren, wie sich die Moleküle bewegen. Herkömmliche Analysemethoden im Labor konnten dazu bisher keine vergleichbar detaillierten Informationen liefern. Die Ergebnisse der Simulationsläufe helfen dabei, den Zusammenhang zwischen molekularen Vorgängen und der Krankheitsentstehung zu erkennen. Die Wissenschaftler hoffen, dass sich dadurch zukünftig gezielt neue Wirkstoffe entwickeln lassen, die die Ablagerung von Beta-Amyloid hemmen oder bereits vorhandene Plaques auflösen können.

Weitere Informationen

Dr. Anselm Horn
Tel.: 09131/85-24682