Neue Ärzte braucht das Land?
Behält Erlangen die traditionelle Medizinerausbildung?
Die Dekane und Studiendekane der Medizinischen Fakultäten in Erlangen, Essen, Frankfurt am Main, Freiburg, Greifswald, Halle, Heidelberg, Jena, Kiel, Mainz, Mannheim und Ulm haben in einem offenen Brief Stellung genommen zur Reform des Medizinstudiums. Sie kritisieren den Versuch, durch den Masterplan 2020 aus einem Studium eine engmaschige Berufsausbildung zu machen. Sie weisen weiterhin darauf hin, dass diese Reform den Ärztemangel auf dem Land nicht beheben wird, zumal die Medizinischen Fakultäten die ärztliche Ausbildung inzwischen an die neuen Anforderungen angepasst haben, z. B. durch die Integration von „Skills Labs“, in denen Studierende die Kommunikation und den Umgang mit Patienten im Beisein erfahrener Ärzte üben können.
Die jetzige Medizinerausbildung generiert eine breit gebildete Ärztegeneration mit fundierten wissenschaftlichen Kenntnissen und einem reflektierten Umgang mit ethischen Prinzipien unter Berücksichtigung des Machbaren und ökonomisch Gewinnbringenden – dies sollte nicht leichtfertig einem rein versorgungsorientierten und vorhersehbar untauglichen Maßnahmenkatalog zum Opfer fallen. Dass auch die Hochschulmedizin innovative Wege gehen muss, um die gesundheitliche Versorgung zu verbessern, steht außer Frage – eine staatlich vorgegebene Berufsausbildung löst die vorhandenen Probleme jedoch nicht.
Den kompletten Brief finden Sie in der FAZ. Die Verfasser sind Klaus Benndorf, Tobias Böckers, Bernhard Brüne, Ingolf Cascorbi, Andreas Draguhn, Hans Drexler, Joachim Fandrey, Ulrich Förstermann, Michael Gekle, Orlando Guntinas-Lichius, Lutz Hein, Kerstin Krieglstein, Josef Pfeilschifter, Rainer Rettig, Robert Sader, Heinz Schmidberger, Jürgen Schüttler und Thomas Wieland.