Anatomische Puppen, Simulationspatienten und Nahtkurse: Übungsmöglichkeiten für Medizinstudierende
Neue SkillsLabs an der Medizinischen Fakultät
Um die angehenden Mediziner auf das Berufsleben vorzubereiten, gibt es an der Medizinischen Fakultät eine Vielzahl von Angeboten, in denen Studentinnen und Studenten ihr Wissen praktisch anwenden und unter realen Bedingungen üben können. In den sogenannten SkillsLabs können sich die Studierenden zum Beispiel an Übungspuppen und Simulationspatienten sowie in Nahtkursen ausprobieren und ihr erworbenes Wissen umsetzen.
Training für Notfälle
Das Simulations- und Trainingszentrum (STZ) der Anästhesiologischen Klinik ist eines dieser SkillsLabs und war auch das erste seiner Art in Deutschland. Hier können Studentinnen und Studenten sowohl OP-Situationen als auch Notfalleinsätze durchspielen und trainieren. Als Simulationsobjekt dient eine Puppe, die die Studierenden durch computergesteuerter Technik in Narkose legen oder im Falle eines Herzstillstands wiederbeleben müssen. Tutoren geben ihnen weitere Angaben, wie die Höhe des Pulses oder äußerliche Auffälligkeiten, vor, anhand deren sie medizinische Entscheidungen in einem Notfall treffen müssen.
Nahtkurse für die Chirurgie
In dem SkillsLab PERLE (Praxis ERfahren und LErnen) können sich die Studierenden zusätzlich zu ihren Pflichtkursen anmelden. Gemeinsam mit Tutoren wiederholen und vertiefen sie für die verschiedenen Fachbereiche ihre praktischen Fertigkeiten, wie Herzuntersuchungen, Blutentnahme oder Knoten- und Nahttechniken, aus der Chirurgie. Dabei trainieren sie gemeinsam mit Studierenden und Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege. Die Kursgröße variiert zwischen fünf und fünfzehn Teilnehmern. Medizinstudentinnen und -studenten, die außerhalb der Kurse sich beispielsweise in der arteriellen Punktion oder Otoskopie üben sowie den medizinischen Umgang in Notfällen trainieren möchten, können das freie Üben des STZ und der PERLE nutzen. Dieses findet im Vorlesungszeitraum mittwochs von 19.00 bis 21.00 Uhr in der Krankenhausstraße 12 in Erlangen statt. Eine Voranmeldung ist nicht nötig.
Verschiedene Patientenrollen
Neu eingerichtet wurde das Simulationspatientenkrankenhaus, kurz SimPatiK. In diesem können angehende Mediziner ab dem Wintersemester 2018/2019 die Teamarbeit und den Umgang mit Patienten trainieren. Wie der Name verrät, üben die Studierenden in dem SkillsLab SimPatiK im Rahmen von Pflicht- und Wahlkursen an Simulationspatienten, denen spezielle Krankheitsbilder und Patientenrollen sowie die damit einhergehenden Gefühle, Sorgen und Ängste vorgegeben werden. Mit deren Hilfe kann jederzeit ein gewünschtes Fallbeispiel wiederholt werden. So können sich die Studierenden in ihrem Behandlungsstil ausprobieren und insbesondere herausfordernde Situationen, wie beispielsweise das Überbringen von schlechten Nachrichten, üben. Zusätzlich erhalten die Studentinnen und Studenten durch die Simulationspatienten eine detaillierte Rückmeldung, was es aus Patientensicht zu verbessern gibt – ein Gewinn, der in einer realen Arzt-Patienten-Beziehung keinen Raum hätte.
Eine Nacht voller Möglichkeiten
In der jährlich stattfindenden SkillsNight können sich Medizinstudierende sowie Auszubildende und Studierende der Gesundheits- und Krankenpflege gemeinsam auf eigenverantwortliche Nachtdienste und Teamarbeit vorbereiten. In Zweierteams bewältigen diese gemeinsam ihre „Nachtschicht“ und behandeln Simulationspatienten in verschiedenen medizinischen Notfällen. Es werden diagnostische Maßnahmen ergriffen, Therapieziele festgelegt sowie die Kommunikation zwischen Arzt und Patient trainiert. Die Teilnehmer können sich zu ihren Einsätzen Rückmeldungen und Tipps von Erfahrenen der jeweiligen Berufsgruppe einholen, die als Tutoren, Experten und Oberärzte in der Skills Night mitwirken.
Mehr Informationen zu dem Termin der Skills Night sowie zu den Übungsmöglichkeiten und Übungszeiten der SkillsLabs gibt es auf der Webseite des Skills Lab.