Forscherin erhält Förderung in Millionenhöhe
Statistik zahlt sich aus
Bayesianische Modelle und statistische Lernverfahren – zwei statistische Philosophien, die aufgrund ihrer Vorgehensweisen grundsätzlich verschieden sind. Sie dennoch zu vereinen und für die Forschung allgemein einsetzbar zu machen, ist das Ziel von Dr. Elisabeth Waldmann vom Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie. Für dieses innovative und ungewöhnliche Forschungsvorhaben fördert die Volkswagenstiftung die FAU-Wissenschaftlerin mit der Freigeist-Fellowship. Die Höhe der Förderung beträgt 1.037.800 Euro.
Statistische Lernverfahren aus dem Feld des Boosting basieren auf Ideen aus dem Machine Learning, bei dem Informatiker die Lernfähigkeit von Maschinen, also Computer, nutzen und der Maschine beibringen, über simple Regeln Vorhersagen zu treffen. Dies machen sich auch Statistiker zunutze, um interpretierbare statistische Modelle zu berechnen. Bayesianische Verfahren hingegen basieren auf einer grundlegenden statistischen Regel, dem Satz von Bayes. Aber auch diese Verfahren sind nur durch moderne Computer möglich.
Das Ziel von Dr. Waldmann ist es, diese beiden Methoden zu vereinen. „Gerade, dass es keinerlei bisherige Vorarbeiten dazu gibt, zeigt, dass der Ansatz, den ich verfolgen möchte, höchst innovativ ist“, sagt die Statistikerin. Ihre Forschungsergebnisse will sie mittels Onlinetools zur Datenanalyse einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Um ihre Idee in die Tat umzusetzen, hat die Volkswagen-Stiftung ihr jetzt die Freigeist-Fellowship in Höhe von 1.037.800 Euro zugesprochen. Die erste Förderphase ist auf fünf Jahre festgelegt. „Die Fördermittel“, sagt Dr. Waldmann, „erlauben mir, einen wissenschaftlichen Mitarbeiter auf PostDoc-Niveau für zwei Jahre und zwei Doktoranden für drei Jahre zu beschäftigen.“
Die Freigeist-Fellowship der Volkswagen-Stiftung richtet sich an innovative und risikofreudige Nachwuchswissenschaftler aller Fachgebiete mit dem Ziel ihnen außergewöhnliche Forschungsprojekte zu ermöglichen. Dadurch erhalten in diesem Jahr erhalten insgesamt acht Nachwuchsforscher die Möglichkeit, ihre Projekte mit größtmöglicher wissenschaftlicher Freiheit und klarer zeitlicher Perspektive zu gestalten.
Weitere Informationen
Dr. Elisabeth Waldmann
Tel.: 09131/85-22722