Längere Lebensdauer für gespendete Organe
Erlanger Herzchirurg erhält für herausragende Transplantationsforschung den Franz J. Köhler-Preis 2022 der DGTHG
Wie kann ein Spenderherz nach der erfolgreichen Transplantation vor gefährlichen Immunreaktionen des Körpers gegen das fremde Organ geschützt werden? Seit mehr als 15 Jahren untersucht Herzchirurg PD Dr. Christian Heim, geschäftsfüh-render Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor der Herzchirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Michael Weyand) des Universitätsklinikums Erlangen, gemein-sam mit seinem Forschungsteam die Risikofaktoren und die Behandlungsmöglich-keiten der chronischen Abstoßung. Dafür verlieh ihm die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) nun im Rahmen ihrer Jahrestagung den Franz J. Köhler-Preis für herausragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Organprotektion unter besonderer Berücksichtigung des Herzens.
Bei der chronischen Abstoßung führen chronisch-entzündliche Prozesse in den Herzkranzgefäßen zu einer Verdickung der Blutgefäße im transplantierten Herz. Diese sogenannte Transplantatvaskulopathie ist nach einer erfolgreichen Herzverpflanzung eine der Hauptkomplikationen. Für die Patientinnen und Patienten endet sie meist tödlich und kann mit den derzeit üblichen Immunsuppressiva nicht verhindert werden. Die diffuse Verteilung der Gefäßveränderungen im Körper und das meist erst späte Auftreten von klinischen Symptomen erschweren die Diagnostik zusätzlich.
Gespendete Organe gesund erhalten
Da es bisher keine zufriedenstellende Therapie gegen die chronische Abstoßung gibt, erforscht Dr. Heim mit seinem Team am Uni-Klinikum Erlangen die Risikofaktoren und die Behandlungsmöglichkeiten der Transplantatvaskulopathie mittels mikrochirurgischer Kleintier-Transplantationsmodelle. So untersuchen die Forschenden die Wirkung neuer Medikamente auf kleine Gefäße sowie die Mechanismen, die zum Beispiel infolge bestimmter Infektionen die chronische Abstoßung verschlimmern. Die vielversprechenden Ergebnisse im Mausmodell konnten inzwischen wissenschaftlich veröffentlicht werden und lassen langfristig auf eine verbesserte Prognose für herztransplantierte Patientinnen und Patienten hoffen.
Preisträger PD Dr. Christian Heim
Christian Heim studierte Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, in Wellington (Neuseeland) und Edmonton (Kanada). In der Herzchirurgie des Uni-Klinikums Erlangen schloss er seine Promotion über die Rolle von Zytomegalie-Viren bei der chronischen Abstoßung nach einer Herztransplantation im Mausmodell mit summa cum laude ab. Nach Ende seiner Facharztweiterbildung habilitierte sich der Mediziner für das Fach Herzchirurgie mit grundlagenwissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der chronischen Abstoßung nach einer Herztransplantation. Für seine wissenschaftlichen Beiträge erhielt er mehrere Auszeichnungen. Sein klinisches Interesse gilt der chirurgischen Therapie der Herzinsuffizienz und minimalinvasiven chirurgischen Herzklappenoperationen.
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PD Dr. Christian Heim