Interdisziplinäre Versorgung von Post-COVID-Erkrankten

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Prof. Dr. (TR) Yesim Erim (Mitte links, weißer Kittel) und das Team von IDV Post-COVID. Foto: Alessa Sailer/Uniklinikum Erlangen

Neues Forschungsprojekt zur Förderung von Versorgungsforschung erhält mehr als 887.000 Euro aus Mitteln des Innovationsfonds

Bei Menschen mit Post-COVID-Syndrom können vielfältige Symptome – etwa chronische Erschöpfung und Herz-Kreislauf-Probleme – auftreten, die häufig eine interdisziplinäre Versorgung erfordern. Das neue Forschungsprojekt „Effekte der interdisziplinären Versorgung auf den Verlauf und die gesundheitsökonomischen Kosten der Post-COVID-Erkrankung“, kurz „IDV Post-COVID“, wurde vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss bewilligt und wird nun mit 887.359 Euro gefördert. Die Gesamtprojektleitung übernimmt Prof. Dr. (TR) Yesim Erim, Leiterin der Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Abteilung des Uniklinikums Erlangen und Sprecherin von dessen Post-COVID-Zentrum. Das Projektteam untersucht in den kommenden Jahren unterschiedliche Aspekte der interdisziplinären Versorgung der Patientinnen und Patienten des Post-COVID-Zentrums des Uniklinikums Erlangen. Neben der Psychosomatik sind auch das Allgemeinmedizinische Institut (Direktor: Prof. Dr. Thomas Kühlein) des Uniklinikums Erlangen sowie der Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement (Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. Oliver Schöffski) und das Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie (Direktor: Prof. Dr. Olaf Gefeller) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg beteiligt.

„Zur Aufklärung der Patientinnen und Patienten nutzt das Team des Erlanger Post-COVID-Zentrums die gesammelten Ergebnisse aller beteiligten Fachdisziplinen. Wir bündeln die Befunde der Patientinnen und Patienten und geben auf dieser Basis einen ausführlichen, individuellen Befundbericht zu ihrem Krankheitsbild ab. Das Resultat dieses Ansatzes ist eine hohe Zufriedenheit und Informiertheit der Betroffenen“, sagt Prof. Erim. Dank der Interdisziplinarität werden außerdem Zeit und Ressourcen der Patientinnen und Patienten und des Gesundheitssystems eingespart. Ein Ziel des neuen Forschungsprojekts ist es, die Vorteile dieser interdisziplinären Behandlung konkret herauszuarbeiten. Im Rahmen von IDV Post-COVID wird der Verlauf der Post-COVID-Symptomatik betrachtet und so bestimmt, welche Maßnahmen einen positiven Einfluss auf die Patientinnen und Patienten haben. In Zusammenarbeit mit Hausärztinnen und Hausärzten soll herausgefunden werden, wie gut die Behandlung in den Praxen funktioniert. Am Ende des Projekts will das Forschungsteam Empfehlungen für die kassenärztliche Versorgung geben.

Geplanter Projektverlauf

Zuerst wird die potenzielle Fehlversorgung aus Sicht der Hausärztinnen und Hausärzte sowie der Patientinnen und Patienten herausgearbeitet. Danach soll der Krankheitsverlauf von Post-COVID-Patientinnen und -Patienten nach der interdisziplinären Versorgung im Post-COVID-Zentrum des Uniklinikums Erlangen analysiert werden. Die jeweils von den Betroffenen in Anspruch genommenen medizinischen Leistungen werden mit denen der Patientinnen und Patienten auf der Warteliste verglichen. Das Projektteam plant, anschließend noch die medizinischen, psychischen und gesundheitsökonomischen Effekte der interdisziplinären Versorgung zu betrachten. Das bis zum 30. September 2027 geförderte Projekt ist vor Kurzem gestartet.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. (TR) Yesim Erim
09131 85-34899
psychosomatik(at)uk-erlangen.de

Originalbericht