Teilhabe durch Avatare

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Die beiden AV1-Avatare und jede Menge Weihnachtsleckereien – zusammen mit (v. l. n. r.) Prof. Dr. Markus Metzler (Leiter der Kinderonkologie), Petra Waldhauser (Vorsitzende der Selbsthilfegruppe Krebskranker Kinder Amberg-Sulzbach e. V.) und Antje Estler (Lehrkraft an der Schule für Kranke). Foto: Barbara Mestel/Uniklinikum Erlangen

Selbsthilfegruppe Krebskranker Kinder Amberg-Sulzbach e. V. spendete zwei Telepräsenz-Roboter an die Kinderonkologie

Zuhören, zusehen und zu Wort melden: Für Schülerinnen und Schüler gehört das zum Schulalltag, der aber wegfällt, wenn sie sich krankheitsbedingt in einer Klinik oder zu Hause aufhalten müssen. „AV1“ ist ein Telepräsenz-Roboter, mit dem Kinder und Jugendliche trotz Erkrankung am Schulgeschehen teilnehmen können. Petra Waldhauser, 1. Vorsitzende der Selbsthilfegruppe Krebskranker Kinder Amberg-Sulzbach e. V., übergab im Namen der Gruppe zwei AV1-Avatare an Prof. Dr. Markus Metzler, Leiter der Kinderonkologie in der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Dr. Joachim Wölfle) des Uniklinikums Erlangen, sowie Antje Estler, Lehrerin an der Erlanger Jakob-Herz-Schule – Staatliche Schule für Kranke.

„Das Kind sitzt mit dem Avatar in seinem Klinikzimmer, sieht und hört aber alles, was im Klassenzimmer passiert. Es kann entweder still teilnehmen oder mit dem Avatar Emotionen übertragen und sich zu Wort melden. Der Avatar wird intuitiv per App, also mit Smartphone oder Tablet, gesteuert. Während das Kind den Unterricht vollständig mitverfolgen kann, bleibt es selbst unsichtbar, um seine Privatsphäre zu schützen“, erklärte Antje Estler bei der Übergabe. Die beiden neu gespendeten Avatare sind schon fest eingeplant: für eine Schülerin der vierten Jahrgangsstufe, die sich auf ihren Übertritt in eine weiterführende Schule vorbereitet, und einen Schüler der dritten Klasse, der aufgrund seines langen Klinikaufenthaltes den Kontakt zu seiner Klassengemeinschaft zu verlieren droht. Die beiden Avatare wurden inzwischen an die Eltern weitergegeben, die sie in die jeweiligen Schulen bringen. Dort steht der Avatar dann auf dem Platz des Kindes.

„Für viele Kinder und Jugendliche ist es der größte Wunsch, wieder in die Schule gehen zu können. Mit diesen Avataren möchten wir ihnen ein bisschen Normalität ans Krankenbett bringen“, sagte Petra Waldhauser. Die Selbsthilfegruppe finanziert sich ausschließlich durch Spenden, mit denen sie erkrankte Kinder und ihre Familien unterstützt. Neben der Anschaffung der Avatare übernimmt die Gruppe auch die Wartungskosten. Zusätzlich zu den Telepräsenz-Robotern brachte Petra Waldhauser auch jede Menge Weihnachtsleckereien für die Patientinnen und Patienten der Kinderonkologie mit.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Markus Metzler
09131 85-33731
markus.metzler(at)uk-erlangen.de

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