100.000 Euro für innovatives KI-Projekt in der Krebsdiagnostik

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Die zwei BZKF-Direktoriumsmitglieder Prof. Dr. Katharina Diehl und Prof. Dr. Matthias W. Beckmann überreichten die offizielle Urkunde „Young Scientist Fellowship“ in Erlangen an Dr. Dr. Christian Matek (Mitte). Foto: Janina Nüssel/Uniklinikum Erlangen

Dr. Dr. Christian Matek erhält Young Scientist Fellowship 2025 des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung

Zum dritten Mal fördert das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) im Rahmen der Young Scientist Fellowships herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den sechs bayerischen Universitätsklinika. Hierunter ist 2025 Dr. Dr. Christian Matek, Arzt am Pathologischen Institut (Direktor: Prof. Dr. Arndt Hartmann) des Uniklinikums Erlangen. Er erhält eine zwölfmonatige Förderung in Höhe von 100.000 Euro für sein Forschungsprojekt „Integration histomorphologischer und räumlich aufgelöster molekularer Daten mithilfe von histologischen Basismodellen der künstlichen Intelligenz“.

Im Rahmen des innovativen Projektes sollen die Vorteile von künstlicher Intelligenz (KI) und molekularbiologischen Methoden kombiniert werden, um Tumorgewebe präziser und schneller zu analysieren. In der histopathologischen Diagnostik spielen KI-Methoden eine immer wichtigere Rolle. Neue Algorithmen ermöglichen es, digitalisierte Gewebeschnitte detailliert zu analysieren, Tumoren zu klassifizieren und sogar therapierelevante molekulare Eigenschaften mit hoher Genauigkeit vorherzusagen. Parallel dazu wurden in den vergangenen Jahren Technologien entwickelt, um die molekulargenetische Struktur innerhalb von Gewebeproben räumlich aufgelöst darzustellen. Diese Methoden, bekannt als räumlich aufgelöste Transkriptomik, machen es möglich, molekulargenetische Eigenschaften direkt mit den Strukturen in histologischen Schnitten zu vergleichen.

Präzise individualisierte Diagnostik

Das Ziel des Projektes ist es, diese beiden innovativen Ansätze zu vereinen, um die Heterogenität von Tumorgewebe detailliert zu erfassen. Im Fokus stehen dabei zunächst Untersuchungen am urothelialen Harnblasenkarzinom, einer häufigen Form von Blasenkrebs. Dr. Dr. Matek erklärt: „Indem wir neu entwickelte molekulargenetische Untersuchungsmethoden mit Methoden der künstlichen Intelligenz kombinieren, können wir eine wesentlich größere Zahl von Fällen analysieren. So ermöglichen wir in der Breite eine präzise individualisierte Diagnostik als Basis für eine personalisierte Therapie.“

Die Auszeichnung der Young Scientist Fellows 2025 fand im Rahmen einer Ehrung statt. Die Urkundenübergabe durch die Mitglieder des BZKF-Direktoriums am Standort Erlangen, Prof. Dr. Katharina Diehl sowie Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, erfolgte anschließend im Rahmen der Mitgliederversammlung des Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN.

Prof. Beckmann, Direktor des CCC Erlangen-EMN, merkte an, dass dieses Projekt die herausragende Bedeutung von interdisziplinären Ansätzen und technologischem Fortschritt für die moderne, personalisierte Krebsmedizin verdeutlicht. Derartige Förderprogramme des BZKF seien essenziell, um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken und die Krebsmedizin in Bayern weiter voranzubringen.

Das BZKF fördert mit seinem Young-Scientist-Fellowship-Programm die besten Medizinerinnen und Medizinern sowie die besten Lebenswissenschaftlerinnen und Lebenswissenschaftler – (Advanced) Medical Scientist, Clinician Scientist oder Clinical Trialist – im Bereich der Krebsforschung in Bayern und stellt damit sowohl die notwendigen Mittel als auch die Freiräume für eine erfolgreiche Krebsforschung an den sechs bayerischen Uniklinika bereit. Auch im Jahr 2025 wird es wieder eine entsprechende Ausschreibung für den Förderzeitraum 2026 geben.

Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF, betonte die Bedeutung der Projekte, die direkt den Patientinnen und Patienten zugutekommen und ermutigte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die etablierten BZKF-Forschungsgruppen aktiv zu unterstützen und mitzugestalten sowie die Möglichkeiten der Forschungsförderung durch das BZKF wahrzunehmen.

Weitere Informationen:

Dr. Dr. Christian Matek
09131 85-47790
christian.matek(at)uk-erlangen.de

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