CAR-T-Zellen: Lupus-Therapie besser verstehen
Translationale Studie wird mit 600.000 Dollar gefördert
Seit 2020 hat das Team des Uniklinikums Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) mehr als 45 Menschen mit Autoimmunerkrankungen erfolgreich mit einer neuartigen CAR-T-Zell-Therapie behandelt, davon mehr als 15 mit Systemischem Lupus erythematodes. Die Patientinnen und Patienten, bei denen keine anderen Behandlungen erfolgreich waren, zeigen heute keine Symptome mehr. In einer neuen Studie will Prof. Dr. Ricardo Grieshaber-Bouyer, Arbeitsgruppenleiter und Leiter der Studienambulanz der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie (Direktor: Prof. Dr. med. univ. Georg Schett), die zugrunde liegenden Mechanismen der Therapie untersuchen. Dafür erhalten er und sein Team eine Förderung in Höhe von 600.000 Dollar von der US-amerikanischen Lupus Research Alliance.
Bei der Lupus-Erkrankung bilden Immunzellen, die sogenannten B-Zellen, Antikörper gegen körpereigene Strukturen. Im Rahmen der in Erlangen entwickelten CAR-T-Zell-Behandlung werden den Betroffenen eigene Immunzellen (T-Zellen) entnommen und mit einem speziellen künstlichen Rezeptor (CAR) ausgestattet. Diese CAR-T-Zellen werden den Patientinnen und Patienten dann zurückgegeben, docken in deren Blut und im Gewebe an schädliche B-Zellen an und zerstören diese. Das Ergebnis ist ein Neustart des Immunsystems. Doch die Krankheit Lupus wird nicht nur durch B-Zellen vorangetrieben, auch andere Immunzellen wie T-Zellen und Makrophagen spielen eine wichtige Rolle. Wie also die gezielte Abtötung von B-Zellen den Lupus zum Stillstand bringen kann und ob die neuartige Therapie auch andere Immunzellen positiv beeinflusst, ist bisher nicht verstanden.
Prof. Grieshaber-Bouyer, der an der FAU eine Professur für Klinische Systemimmunologie innehat, wird in seiner Studie Blut und Gewebe der behandelten Personen untersuchen, um besser zu verstehen, wie die CAR-T-Zell-Therapie das Immunsystem neu einstellt und zu einer dauerhaften, medikamentenfreien Remission führt. „Mit der CAR-T-Zell-Therapie adressieren wir zwar die B-Zellen, doch die Krankheit wird nicht allein durch diese Zellen vorangetrieben. Unser Ziel ist es, besser zu verstehen, welche Krankheitsprozesse durch die Therapie beeinflusst werden“, erklärt der Forscher.
Quelle: uni | mediendienst | forschung Nr. 16/2025
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Ricardo Grieshaber-Bouyer
09131 85-43012
ricardo.grieshaber(at)uk-erlangen.de