Felix-Jerusalem-Preis für PD Dr. Dr. Ferdinand Knieling

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PD Dr. Dr. Ferdinand Knieling präsentierte seine Forschungsarbeit auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke im März 2025 in Gießen. Foto: DGM

Erlanger Forscher für Entwicklung einer neuen Methode zur Muskelbildgebung ausgezeichnet

Er ist drangeblieben: Über mehrere Jahre und Forschungsprojekte hinweg hat PD Dr. Dr. Ferdinand Knieling eine neue Methode zur Muskeldarstellung bzw. -bildgebung entwickelt. Für diese Gesamtleistung auf dem Gebiet der neuromuskulären Erkrankungen mit Fokus auf nicht-invasiver Bildgebung wurde der Oberarzt und Leiter des Forschungsschwerpunkts „Experimentelle und translationale Bildgebung“ in der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Dr. Joachim Wölfle) des Uniklinikums Erlangen nun ausgezeichnet. Im Rahmen ihres diesjährigen Kongresses ehrte ihn die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e. V. (DGM) mit dem 2. Preis ihres Felix-Jerusalem-Preises. Er ist mit 3.750 Euro dotiert.

„Wir verwenden die sogenannte Multispektrale Optoakustische Tomografie, kurz MSOT, um Bestandteile des Gewebes darzustellen. Das Vorgehen ist vergleichbar mit einer herkömmlichen Ultraschalluntersuchung“, erläutert Ferdinand Knieling den von ihm neu entwickelten Bildgebungsansatz. „Statt einer Ultraschallquelle verwenden wir allerdings Laserlicht und beleuchten damit das Gewebe. Dies führt zur Ausdehnung von einzelnen Molekülen, die damit wiederum Schallwellen erzeugen. Diese können dann in verhältnismäßig großer Tiefe noch wahrgenommen und für die Anwendung am Menschen nutzbar gemacht werden.“

Im Gegensatz zur bisherigen Arbeit mit „herkömmlichen Schwarz-Weiß-Bildern“ können die Forscherinnen und Forscher dank der MSOT besser verstehen, welche Prozesse sich direkt in den Muskeln abspielen. In aufeinanderfolgenden Studien entwickelten PD Dr. Dr. Knieling und seine Teams das Verfahren vom Tiermodell bis hin zur Anwendung am Menschen. „Es war uns bereits möglich, erste Erkenntnisse bei Erkrankungen wie der Spinalen Muskelatrophie, der Muskeldystrophie Typ Duchenne und dem Morbus Pompe zu sammeln“, erklärt Ferdinand Knieling. „In Zukunft kann unser Verfahren hoffentlich auch die Wirkung von neuartigen Therapien direkt ‚vor Ort‘, also direkt am betroffenen Muskel, sichtbar machen und uns dabei helfen, diese besser und zielgerichteter einzusetzen.“

Über die DGM und den Felix-Jerusalem-Preis

Die DGM ist die größte deutsche Selbsthilfeorganisation für Menschen mit neuromuskulärer Erkrankung. Der Felix-Jerusalem-Preis dient der Förderung der Forschung auf dem Gebiet der neuromuskulären Erkrankungen im deutschsprachigen Raum. Mit ihm sollen jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Verdienste bei der Erforschung von Pathomechanismen und für objektiv nachvollziehbare Therapieerfolge bei allen Formen von neuromuskulären Erkrankungen ausgezeichnet werden.

Weitere Informationen:

PD Dr. Dr. Ferdinand Knieling
09131 85-33118
ferdinand.knieling(at)uk-erlangen.de

Originalbericht