Wie das Milieu im Gewebe die Infektionsabwehr steuert

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2. Internationale „ImmunoMicroTope“-Konferenz in Erlangen

Am Mikrobiologischen Institut – Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene (Direktor: Prof. Dr. Christian Bogdan) des Uniklinikums Erlangen findet vom 9. bis zum 11. April 2025 eine internationale Konferenz zur Funktionsweise des Immunsystems bei der Infektionsabwehr statt. Zur Konferenz werden ca. 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 14 Nationen erwartet. Ein Schwerpunkt ist der Austausch neuester Erkenntnisse zum Einfluss von Gewebefaktoren auf den Verlauf und die Abwehr von Infektionen durch klinisch relevante Bakterien, Parasiten und Pilze.

Im Januar 2022 nahm das Graduiertenkolleg (GRK) 2740 „Immunomicrotope – Mikroumgebungsbedingte, metabolische und mikrobielle Signale zur Regulation der Immunzell-Pathogen-Interaktion“ seine Arbeit auf – ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziertes Konsortium am Uniklinikum Erlangen und an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die Forschenden untersuchen, wie bestimmte Gewebefaktoren (z. B. Sauerstoffkonzentration, Aminosäureverfügbarkeit, Stoffwechselprodukte) die Funktion von Immunzellen bei der Erregerabwehr steuern und die Vermehrungsfähigkeit von Infektionserregern fördern oder hemmen. Für die Vielzahl der molekularen Faktoren, die direkt am Ort des Geschehens im Gewebe vorliegen und dabei sowohl die Abwehrleistung des Immunsystems als auch das Überleben von Bakterien, Parasiten oder Pilzen während der Infektion beeinflussen, haben die Erlanger Forschenden vor einigen Jahren den Begriff „Immunmikrotop“ (engl. „immunomicrotope“) geprägt. Dieser wurde auch namensgebend für den Forschungsverbund.

Im Rahmen der dreitägigen Konferenz werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des GRK 2740 ihre bisherigen Ergebnisse vorstellen und diese unter anderem mit 16 weltweit führenden Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Infektionsimmunologie und der molekularen Mikrobiologie diskutieren. Dabei sollen vor allem auch innovative Methoden zur Analyse des Immunmikrotops besprochen sowie zukünftige Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie sich durch die gezielte Veränderung des Mikromilieus akute und chronische Infektionskrankheiten behandeln lassen. Weitere thematische Schwerpunkte der Tagung sind neue Infektionsmodelle sowie die Wechselwirkung zwischen Stoffwechselprodukten, der genetischen Regulation der Immunabwehr und der krankmachenden Wirkung der Erreger.

Detaillierte Informationen über das Graduiertenkolleg sowie das Programm der 2. Internationalen „ImmunoMicroTope“-Konferenz.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Christian Bogdan
09131 85-32561
christian.bogdan(at)uk-erlangen.de

Originalbericht